In diesen Tagen ist rund 60 Kilometer nördlich von Berlin erstmals Reisanbau gelungen. In Linum auf ehemaligen Karpfenteichen werden in diesen Tagen 6 bis 8 Tonnen Reis geerntet. Es ist das nördlichste Reisanbaugebiet der Welt.
Ob der Reis auch schmeckt, konnte allerdings bisher noch niemand probieren. Wenn der Geschmack überzeugt, wird im nächsten Jahr laut einem Bericht des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg die Reisanbaufläche verfünffacht.
Ein Schweizer Landwirt, der in seiner Herkunftsregion schon Erfahrungen mit Reisanbau hatte, hat das Experiment in Deutschland gewagt. Dabei gehört der Nordosten Deutschlands eigentlich zu den trockensten Regionen Deutschland. Es regnet wenig, was für Reisanbau ungünstig ist. Aber in Linum gibt es riesige ehemalige Fischteiche, die nicht mehr benötigt werden, weil die Deutschen nicht so viel Karpfen essen wie früher. Warm genug für den Reisanbau könnte es sein, denn im Zuge des Klimawandels steigen die Temperaturen in der Region.
Schon vor drei Jahren hatten Landwirte in Linum versucht, Reis anzubauen. Doch sie hatten damals Fehler gemacht, so dass sie nichts ernten konnten. Beim zweiten Versuch klappte es.
Marina Mai