Polizeirazzia in Berliner Asiamarkt

Am 13. Juni gab es im Asiamarkt in der Marzahner Straße 17 in Berlin sowie in einer Privatwohnung eines Vietnamesen im Berliner Bezirk Lichtenberg eine große Polizeirazzia.

Es ging um den Verdacht des Menschenhandels von Vietnam nach Deutschland. Rund 100 Einsatzkräfte der Berliner Polizei und des Zolls waren zwischen 8.30 Uhr und 14 Uhr im Einsatz. Dem waren nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft monatelange intensive Ermittlungen vorausgegangen. Allerdings wurde niemand wegen Menschenhandels festgenommen. Ein Mann kam allerdings kurzzeitig wegen eines anderen Tatvorwurfes in Haft, nach Zahlung der fälligen Geldstrafe dann aber wieder freigelassen.

Ein vietnamesischer Mann im Alter von 28 Jahren wird des Menschenhandels beschuldigt. Weiterhin werden fünf Männer und Frauen im Alter zwischen 17 und 40 Jahren der Unterschlagung, Urkundenfälschung und Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz beschuldigt. 14 Menschen wurden angetroffen, die von Menschenhandel betroffen sein könnten. Die Polizei nahm zahlreiche Beweismittel wie Computer und Datenträger zur Auswertung mit.

Da die Razzia an einem Dienstag stattfand, an dem der Asiamarkt sowieso geschlossen war, kam es zu keinen Beeinträchtigungen für Nachbarn und Kunden. Allerdings spricht der Ehemann von Trinh Thi Mui, die den Markt betreibt, von Zerstörungen von stabilen Türen durch die Polizeikräfte. „Die Türen eines Lagers für Nagelstudiozubehörs, einer Autowerkstatt sowie eines Geschäfts für Kunstblumen hat die Polizei zerstört. Ich finde das unmöglich. Sie hätten anrufen können und wir hätten die Türen geöffnet.“ Ob Polizei oder Versicherung für den Schaden aufkommen, muss erst noch geklärt werden.

Marina Mai

https://www.berlin.de/generalstaatsanwaltschaft/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1334266.php

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