Es nervt. Wenn man das Dong-Xuan-Center betreten will, muss man sich seit dem letzten Sommer an einer großen Zahl von Menschen vorbeidrängeln, die einem immer wieder Ware verkaufen wollen: Kopfhörer, Armbanduhren, Schmuck, Handys und Zigaretten. Gegenüber Fußgängern, die an dieser Stelle die Straße überqueren wollen, werden einzelne Händler geradezu lästig: Sie fragen immer wieder, ob man etwas kaufen will, während man sich darauf konzentriert, die Straße unfallfrei zu überqueren.
Thoibao hat Anja Dierschke, die Sprecherin der Berliner Polizei nach dieser Verkaufstätigkeit gefragt:
Ihr zufolge gab es erst in den letzten Wochen dort Polizeikontrollen. Vorher hatten sich zu wenig Bürger über diese Händlertätigkeit beschwert.
„Der Personenkreis stammt mehrheitlich aus der Republik Moldau,“ sagt sie. Moldau ist ein kleiner Staat zwischen der Ukraine und Rumänien, in dem Russisch und Rumänisch gesprochen wird. Bisherige Überprüfungen ergaben, so Anja Dierschke, dass die Verkäufer kein Gewerbe für den Verkauf angemeldet haben, dass sie also illegal handeln. Bei den Waren soll es sich der Polizei zufolge entweder um unversteuerte Zigaretten oder um gefälschte elektronische Markenware handeln. „Die E-Zigaretten sind zum Teil auch gefälscht.“
Anja Dierschke sagt weiter gegenüber Thoibao, dass am 1. März im Dong-Xuan-Center selbst in 16 Geschäften eine Razzia wegen des Verdachts des Verkaufs gefälschter Markenware stattfand. „Es wurden fast 1000 Umzugskartons und unzählige große Säcke mit inkriminierter Ware als Beweismittel sichergestellt, die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel dauert derzeit noch an. Dabei handelte es sich um gleichgelagerte Waren“, also ebenfalls auch gefälschte Kopfhörer, Handys und E-Zigaretten. „Es gibt aber derzeit keine belegbaren Hinweise, dass eine direkte geschäftliche Verbindung zwischen“ diesen Händlern im Dong-Xuan-Center und den Händlern besteht, die davor Waren verkaufen, sagt die Polizeisprecherin.
Arno Werner – Thoibao.de